Zukunft

braucht

Herkunft

Chronologie der
Universitätsmedizin Essen

Chronologie der
Universitätsmedizin Essen

Die weise Feststellung des Philosophen Odo Marquard, dass „Zukunft Herkunft braucht,“ bildet das zentrale Motto der Chronik der Universitätsmedizin Essen. Die Historie dieses renommierten Universitätsklinikums und seiner Vorläufer erstreckt sich über mehr als ein Jahrhundert und spiegelt den stetigen Fortschritt und die unbeirrbare Entschlossenheit wider, die medizinische Versorgung und Forschung zu gestalten und zu beeinflussen.

Im Jahre 1905, als die Stadtverordnetenversammlung Essen die Realisierung des Städtischen Krankenhauses beschloss, legte sie den Grundstein für das, was heute als eines der führenden medizinischen Zentren in Deutschland bekannt ist. Die Chronik der Universitätsmedizin Essen, beginnend in der Gründerzeit und bis in die Gegenwart, erzählt die Geschichte des Aufbaus, der Zerstörung und des Wiederaufbaus und verdeutlicht, wie diese Institution zu einem Universitätsklinikum avancierte, das stetig medizinischen Fortschritt und Innovationen vorangetrieben hat. Die kommenden Abschnitte nehmen Sie mit auf eine faszinierende Reise durch die Vergangenheit, die Gegenwart und die vielversprechende Zukunft der Universitätsmedizin Essen, wobei stets das Leitmotiv „Zukunft braucht Herkunft“ im Mittelpunkt steht.

Prof. Dr. Jochen A. Werner

Ärztlicher Direktor &
Vorstandsvorsitzender

Wie alles begann …

1909

Am 29. Juli 1909 …

… markierte ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung der medizinischen Versorgung in Essen. An diesem denkwürdigen Tag wurden die „Städtischen Krankenanstalten“ feierlich eröffnet. Mit einer beeindruckenden Kapazität von 300 Betten boten sie eine breite Palette von medizinischen Einrichtungen, darunter die Medizinische Klinik, die Hautklinik, einen Pavillon für Augenkranke, eine Nervenklinik und ein Wöchnerinnenasyl.

Diese Einrichtungen verkörperten nicht nur den Anfang eines umfassenden medizinischen Angebots für die Bürger von Essen, sondern auch den Geist des Fortschritts und der Fürsorge in der Medizin. Dieser historische Augenblick legte den Grundstein für die Entwicklung, die die Universitätsmedizin Essen im Laufe der Jahrzehnte durchlaufen sollte.

Die Krankenanstalten im 1. Weltkrieg

Während des Ersten Weltkriegs erlebten die Städtischen Krankenanstalten in Essen eine eindrucksvolle Entwicklung. Um den steigenden Bedarf an medizinischer Versorgung zu decken, erfolgte der Aufbau von Baracken, was zu einer beeindruckenden Erhöhung der Bettenzahl auf 1.400 führte. In einem beispiellosen Akt der Eigenversorgung wurden innovative Maßnahmen ergriffen, darunter die Etablierung eines eigenen Fernheizwerks sowie die Integration einer Wurst- und Sauerkrautfabrik.

Diese autarke Versorgungsstruktur unterstreicht nicht nur die Anpassungsfähigkeit der Einrichtung an die Herausforderungen der Zeit, sondern zeugt auch von einem bemerkenswerten Unternehmergeist. Die Integration von 70 Milchkühen und einem Bullen in den Krankenanstaltenkomplex verdeutlicht zudem das Bestreben, die medizinische Versorgung auf eine solide Grundlage zu stellen und gleichzeitig die Selbstversorgung zu fördern. In diesen Kriegsjahren bewies das medizinische Zentrum nicht nur seine Widerstandsfähigkeit, sondern auch seine Fähigkeit, sich an die komplexen Bedingungen anzupassen und die Versorgung auf innovative Weise sicherzustellen.

1914

1931
Die schönste Kinderklinik der Welt

1931

Licht, Luft, Sonne.

Im Jahr 1931 erlebten die Städtischen Krankenanstalten in Essen einen architektonischen Meilenstein mit dem Bau der Kinderklinik im einzigartigen Bauhausstil. Dieser Schritt markierte nicht nur die physische Expansion der Einrichtung, sondern auch eine innovative Ära in der Gestaltung von Gesundheitsinfrastruktur. Das Leitmotiv für die Kinderklinik lautete dabei „Licht, Luft und Sonne.“

Der Bauhausstil, bekannt für seine klaren Linien und funktionale Ästhetik, prägte die Architektur der Kinderklinik und betonte die Bedeutung von Umgebungsfaktoren für die Genesung junger Patienten. Die bewusste Integration von Licht, Luft und Sonne als Leitprinzipien unterstreicht nicht nur die fortschrittliche medizinische Sichtweise, sondern auch das Bestreben, eine Umgebung zu schaffen, die heilend und unterstützend für die jungen Patienten wirkt. Die Kinderklinik in Essen wurde so nicht nur zu einem Ort der medizinischen Versorgung, sondern auch zu einem Symbol für die Verbindung von moderner Architektur und dem Wohlbefinden der Kinder – eine Oase des Trostes und der Heilung.

Platz ohne Ende

Im Jahr 1932 präsentierte sich das Gelände der Klinik Essen als weites, beinahe unberührtes Areal. Die spärliche Bebauung zeugte von einem Ausmaß, das nahezu grenzenlose Möglichkeiten für die Zukunft der Universitätsmedizin Essen verhieß. In dieser Ära spiegelte die unberührte Weitläufigkeit nicht nur die schiere Größe des Geländes wider, sondern auch die unbegrenzten Horizonte für medizinische Forschung und Innovation.

1932